50 Jahre Sportplatz beim Forsthaus


Standort wird gegen die Widerstände der Stadt durchgesetzt

15.08.2015 - Vor 50 Jahren wurde die Sportanlage der DJK Eintracht Papenburg am Splitting links in Höhe des Forsthauses eröffnet. Bis dahin hatte sich der 1959 gegründete Sportverein mehr schlecht als recht mit einer Wiese bei der damaligen Gaststätte Gautier (heute Gebetshaus) begnügen müssen.


Die Wiese befand sich im Eigentum der Familie Gautier und war von Landwirt Bernhard Nee gepachtet worden, der darauf seine Pferde und Kühe grasen ließ. Sonntags, wenn der Spielbetrieb lief, trieb er seine Tiere in den Stall und überließ die Weide den Kickern der Eintracht. Und die hatten vor den Spielen ihre liebe Mühe damit, den Platz erst einmal wettkampftauglich herzurichten. Dazu gehörte auch, dass Spieler und Vorstandsmitglieder rechtzeitig vor dem Anpfiff mit Körben über das Grasland ziehen und die „Pferdeäpfel“ einsammeln mussten.

Auf der Wiese hinter der Gaststätte Gautier finden die ersten Punktspiele statt. Im Bild Eintracht-Stürmer Hans Kösters, der einen Schuss auf das gegnerische Tor abgibt, rechts sein Mitspieler Johannes Schulte.
Auf der Wiese hinter der Gaststätte Gautier finden die ersten Punktspiele statt. Im Bild Eintracht-Stürmer Hans Kösters, der einen Schuss auf das gegnerische Tor abgibt, rechts sein Mitspieler Johannes Schulte.

Da dies kein Dauerzustand bleiben durfte, wollten Vorstand und Sportler die Platzfrage definitiv geklärt wissen. Wochenlang wurde mit der Stadt, dem Kreisportbund und der Gaststätte Gautier, die alles daran setzte, auf ihrem Grund und Boden eine richtige Sportanlage eingerichtet zu bekommen, verhandelt. Vertreter der Stadt Papenburg signalisierten schließlich, dass man bereit sei, mit Gautier einen auf 35 Jahre laufenden Pachtvertrag abzuschließen und den nach den geltenden Statuten herzurichtenden Platz anschließend offiziell für den Spielbetrieb freizugeben.


Doch das rief nicht nur positive Reaktionen hervor. Die Anlage des Nachbarvereins SV Amisia befand sich in unmittelbarer Nähe, während das Zentrum der Gemeinde St. Marien viel zu weit von hier entfernt lag. Eine Alternative fand man schließlich in Höhe des Wendebeckens auf der linken Seite des Splittingkanals. Die Fläche lag genau gegenüber der Firma Griendsveen, die entlang des ausgewählten Wiesenstücks ihre Gleise für die Torfloren in das dahinter liegende Abbaugebiet gelegt hatte.


Die Wiese war der Ausläufer eines Moor- und Morastgeländes, das Jahrzehnte vorher mit den bekannten „Ottomeyer-Pflügen“ bearbeitet und danach für den Torfabbau nutzbar gemacht wurde.

Nicht weit von der im Jahr 1925 umgebauten Schleuse beim Forsthaus entfernt liegt das Wiesenstück, das viele Vereinsangehörige als Alternative zu der Wiese bei Gautier sehen.
Nicht weit von der im Jahr 1925 umgebauten Schleuse beim Forsthaus entfernt liegt das Wiesenstück, das viele Vereinsangehörige als Alternative zu der Wiese bei Gautier sehen.

Unter seiner Grasnarbe befand sich ein Mischboden aus Torf und Sand, der für die Anlegung eines Sportplatzes eigentlich keine günstigen Voraussetzungen bot. Hinzu kam das Gefahrenpotenzial eines in den Splittingkanal führenden, ziemlich breiten Entwässerungsgrabens an der Nordwestseite.

Stadtkämmerer: Wiesenstück ist ungeeignet

Dennoch stellte die Vereinsführung am 6. Februar 1961 den Antrag auf Zuweisung eines Sportgeländes an die Stadt, in deren Besitz sich das Gelände befand. Mit Datum vom 10. März 1961 antwortete die Stadtverwaltung, dass man aufgrund des Ratsbeschlusses vom 2. März 1961 grundsätzlich bereit sei, dem Verein für die Errichtung eines Sportplatzes das erforderliche Grundstück am Splitting links hinter den Baracken zur Verfügung zu stellen. Es müsse im Vorwege jedoch festgestellt werden, wie hoch die Kosten für ein Tiefpflügen dieses Areal sein würden.


Zudem müssten vorab Verhandlungen mit dem jetzigen Pächter geführt werden. Über die Auszahlung der für die Erstellung des Platzes zur Verfügung stehenden 5.000 DM könne daher noch nicht abschließend verfügt werden. Der Stadtdirektor empfehle dem Verein, darüber hinaus Verhandlungen mit dem Kreissportbund aufzunehmen und dort um weitere Zuschüsse zu werben, hieß es in dem Schreiben.


Trotz der guten Lage und der unmittelbaren Nähe zur Turnhalle, die von den inzwischen zahlreichen Sportgruppen und Tischtennismannschaften der DJK Eintracht intensiv genutzt wurde, fand diese Überlegung nicht die ungeteilte Zustimmung aller Entscheidungsträger. Stadtkämmerer Müller hielt das Wiesenstück für ungeeignet, weil wegen des großen Buschbestandes und des Birkenaufschlages auf dem abgetorften Gelände angeblich nicht die erforderliche Mindestgröße für einen der Norm entsprechenden Fußballplatz gewahrt werden konnte.


Auch Fritz Vosse, der den Verein zu diesem Zeitpunkt führte, war im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger zunächst nicht von der Richtigkeit der Entscheidung überzeugt und teilte dem Vorstand im Herbst 1961 mit, dass der Sportplatz nicht am Wendebecken, sondern auf dem Privatgelände der Familie Gautier errichtet werden sollte. Unterstützung erhielt er von dem Vorsitzenden des Kreisfußballverbandes, Konrad Severing.


Vosse wird sich später eines Besseren belehren lassen und den Ausbau des Geländes beim Wendebecken danach sogar gezielt und nachhaltig vorantreiben. Nicht nur das. In seine Amtszeit als Vorsitzender werden dann zudem eine Erweiterung der Spielflächen und der Bau eines Klubhauses fallen.


Die Stadt Papenburg begründete ihre ablehnende Haltung später, wie erwähnt, mit den angeblich zu geringen Dimensionen der Wiese und erklärte, dass der Kreissportbund bereits zu verstehen gegeben habe, den Platz bei Gautier nach endgültiger Herrichtung als geeignet einzustufen. Der angepeilte langfristige Pachtvertrag über einen Zeitraum von 35 Jahren schlage ebenfalls positiv zu Buche, hieß es.

Eigene Platzvermessung mit einer 30-Meter-Schnur

Im Dezember 1961 überschlugen sich die Ereignisse. Immer mehr Mitglieder, darunter auch der Gründungsvorsitzende Meinerling, forderten, diese Entscheidung zurückzunehmen und den Bau des Platzes auf dem Wiesenstück inmitten der jungen Gemeinde wieder auf die Tagesordnung zu nehmen.


Dem regen Schriftwechsel folgte eine alles entscheidende Aktion der Eintracht: Mitglieder des Vorstandes machten sich nach dem Hochamt an einem Sonntag im Spätherbst des Jahres 1961 ans Werk, den Platz beim Wendebecken persönlich zu vermessen.


Eigens hierfür entfernte man die 30 Meter lange Schnur aus einem Flaggenmast und legte sie auf dem feuchten Wiesengrund aus. Die Messergebnisse wurden im Beisein mehrerer Vorstandskollegen fein säuberlich auf ein Blatt Papier geschrieben und an die Stadtverwaltung weitergereicht. Der Platz, so die eindeutige Feststellung, sei größenmäßig tatsächlich geeignet.

Auf diesem Wiesenstück hinter der alten, halb verfallenen Baracke soll der neue Sportplatz für Eintracht entstehen.
Auf diesem Wiesenstück hinter der alten, halb verfallenen Baracke soll der neue Sportplatz für Eintracht entstehen.

In einem in der Ems-Zeitung veröffentlichten Leserbrief nahm Meinerling dazu wie folgt Stellung: „Anfang des Jahres hat der Rat der Stadt Papenburg beschlossen, dem Sportverein DJK Eintracht einen Platz hinter dem früheren Arbeitsdienstlager in der Nähe des Wendebeckens für die Errichtung eines Sportbeckens zur Verfügung zu stellen.


Jetzt, nach sieben Monaten, wird erklärt, der Platz sei nur 65 Meter lang und komme für eine Sportanlage nicht in Frage. Vom Sportverein wurde keine Sportanlage, sondern nur ein Sportplatz gewünscht. Ich habe mir die Mühe gemacht, den Platz nachzumessen.


Er hat eine Länge von rund 160 Meter, ist vorne vom Graben bis zum Gleis der Griendsveen AG 71 Meter und hinten 74 Meter breit. Die Gesamtbreite des Grundstücks einschließlich der Gleisanlage ist vorne 80 und hinten 95,5 Meter.


Bei etwas gutem Willen sollte es für die Stadt nicht schwer sein, auf diesem Grundstück wenn schon keine Sportanlage, so doch einen Sportplatz zu errichten. Die meisten Sportplätze unseres Kreises haben eine Größe von 90 mal 60 Meter. Dieses Maß könnte ohne Verlegung der Gleisanlage gehalten werden.


Der Plan, den Platz an den Rand der Mariengemeinde zu verlegen, kann schon allein deshalb nicht näher in Betracht gezogen werden, weil der Sportverein dann finanziell nicht existenzfähig ist. In dieser Sache werden auch sicherlich die beiden Schulen ein Wort mitzureden haben.


Es wäre im Interesse der Pfarrgemeinde St. Marien zu wünschen, wenn sich die zuständigen Herren Stadträte mit der Sportplatzfrage beschäftigen würden.“


Konrad Severing antwortete später mit einem eigenen Leserbrief auf diese Mitteilung und bekräftigte noch einmal seine ablehnende Haltung mit der eingeschränkten Platzgröße. Der Vereinsvorstand maß daraufhin die Sportplätze in Dörpen und Renkenberge aus und stellte fest, dass diese ebenfalls nicht größer waren. Die Stadt nahm später eine genaue Vermessung des Geländes am Splitting vor und gab der Vereinsführung schließlich Recht.

Gemeindeversammlung zum Thema Sportplatzbau

Der Sportplatzbau beschäftigte zu Beginn der 60er Jahre die ganze Gemeinde. In die Diskussion schalteten sich schließlich auch Bernhard Nee als Vorsitzender des Kirchenvorstandes von St. Marien und die Stadträte Hermann Nee und Wilhelm Brelage ein, mit dem Ergebnis, eine Gemeindeversammlung einzuberufen. An dieser nahmen neben den Genannten der Vorstand des Vereins, viele Einwohner und Mitglieder sowie der stellvertretende Bürgermeister Heinrich Rolfes teil.

Auch die unmittelbare Nähe zur Turnhalle der Splittingschule auf der anderen Kanalseite stellt ein wichtiges Argument für die Anlegung des Sportplatzes beim Wendebecken dar.
Auch die unmittelbare Nähe zur Turnhalle der Splittingschule auf der anderen Kanalseite stellt ein wichtiges Argument für die Anlegung des Sportplatzes beim Wendebecken dar.

Nach eingehender Diskussion gab Rolfes seine anfangs ablehnende Haltung auf und versprach: „Wenn die von Eintracht vorgebrachten Punkte bezüglich des Grundstückes am Wendebecken stimmen, werde ich dafür sorgen, dass dort ein Sportplatz errichtet wird.“


Trotz der Zusage war noch längst nicht alles in trockenen Tüchern. Am Rande der Wiese, am Splitting, befand sich eine alte Baracke, die den Machthabern während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland als Arbeitsdienstlager diente und nach Kriegsende viele Jahre leer stand.

Nach Umbau zu einer Wohnung zog später Klaus Tammen in die Baracke ein. Diese Tatsache selbst störte kaum, wohl aber das Nutzerrecht, das Tammen in Sachen dahinterliegender Wiese besaß.


Auf dem künftigen Sportplatz weidete er nämlich seine Kuh und die war es, die ihn bewogt, dort wohnen bleiben zu wollen. Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon ganz gerne an die Johann-Bunte-Straße gezogen wäre, wo er inzwischen ein Baugrundstück erworben hatte.

Kuhbesitzer verlangt ein Milchgeld vom Verein

Verein, Stadt und Pächter traten in Verhandlungen ein. Man einigte sich, bis auf einen Punkt: Tammen wollte für entgangenen Gewinn ein Milchgeld haben, doch die Behörde stellte sich stur. Erst als sich Heinrich Meinerling bereiterklärte, ihm dieses zu geben, waren auch die letzten Hürden beseitigt.


Klaus Tammen zog also an die Johann-Bunte-Straße, baute dort und eröffnete in seinem Haus eine Gaststube. Die lief später richtig gut, ebenso wie andere Kneipen, die inzwischen in St. Marien eröffnet hatten, oder die nicht zuletzt aufgrund dessen, dass mit dem Sportverein noch mehr Leben in die Gemeinde kommt, jetzt aufgemacht wurden.

Der neue Sportplatz am Forsthaus wird im Frühjahr 1965 hergerichtet und im Jahr darauf mit Eisenrohren umzäunt.
Der neue Sportplatz am Forsthaus wird im Frühjahr 1965 hergerichtet und im Jahr darauf mit Eisenrohren umzäunt.

Im Frühjahr 1965 wurde die Wiese hergerichtet. Wegen der noch immer knappen Finanzmittel auf Seiten der Stadt, die unweigerlich eine weitere Verzögerung heraufbeschworen hätten, bachte sich abermals der Vereinsvorsitzende ein. Meinerling ließ seine Beziehungen spielen und besorgte den erforderlichen Sand, der mit einem hohen Maß an Eigenleistungen aufgetragen wurde. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes säten den von Vereinsangehörigen vermessenen Platz ein.


1966 wurde das Spielfeld durch Eisenrohre umzäunt und vermittelte den bis dahin ausschließlich an Behelfslösungen gewöhnten Eintrachtlern jetzt fast schon einen Stadion-ähnlichen Charakter. Der Aufbau der Tore erfolgte ebenfalls in Eigenleistung der Vereinsmitglieder.

Kaltduschen unter einem Rohr mit Löchern

Die inzwischen unbewohnte Holzbaracke blieb zunächst noch stehen und diente den Spielern als Umkleidekabine sowie für die ganz Harten als „Duschraum“. Um sich nach dem Spiel erfrischen zu können, hatte man nämlich ein Wasserrohr in die Baracke verlegt und in die letzten Meter Löcher gebohrt. Nun musste man nur noch den Absperrhahn öffnen und verfügte über eine richtige „Dusche“ mit kaltem Wasser. Aber das kannte man ja schon von der Gaststätte Gautier. Erst in sieben Jahren, im Jahr 1972, wurde der heute als unhaltbar einzustufende Zustand mit dem Bau eines neuen Umkleidehauses geändert.


Am 15. August 1965 fand die offizielle Einweihung des Sportplatzes statt, der von nun an die neue, endgültige Heimat des DJK-Vereins war. Dieser Freudentag für die Eintracht stand ganz im Zeichen des Sports. Eine mehr als 100 Personen starke Zuschauerkulisse verfolgte ein spannendes Jugend-Pokalturnier.

Bürgermeister Gottfried Meyer (r.) übergibt dem Vereinsvorsitzenden, Heinz Meinerling, den neuen Sportplatz am Forsthaus.
Bürgermeister Gottfried Meyer (r.) übergibt dem Vereinsvorsitzenden, Heinz Meinerling, den neuen Sportplatz am Forsthaus.

Beflügelt davon, endlich über eine Sportanlage zu verfügen, auf die man stolz sein durfte, und angetrieben von den vielen Fans gewann Eintrachts A-Jugend souverän ihre Spiele gegen Amisia, Germania und den SV Rhede. Als fairer Gastgeber überließ die Mannschaft ihren auf eigenem Platz verdient gewonnenen Siegerpokal dem Zweitplatzierten, SV Amisia.


Im Beisein von zahlreichen Ehrengästen, darunter der Oberkreisdirektor und Vertreter des Kreissportbundes, erteilte der neue Pfarrer von St. Marien, Heribert Meyer zu Brickwedde, der sich auch als Fußballspieler bei Eintracht verdingte, der neuen Sportanlage nach einem gemeinsamen Gebet den kirchlichen Segen. Der Sport diene dem Leben, so dass es erstarke und sich entfalte, betonte der Pfarrer in seiner Ansprache. Der Sport sei zudem eine Schule der Leibeserziehung und eine Kampfbahn der Zucht.

Das Eintracht Stadion beim Forsthaus ist seit den 1960er Jahren an den Wochenenden das Ziel sportbegeisterter Vereinsangehöriger und Gemeindemitglieder
Das Eintracht Stadion beim Forsthaus ist seit den 1960er Jahren an den Wochenenden das Ziel sportbegeisterter Vereinsangehöriger und Gemeindemitglieder

Der Papenburger Bürgermeister, Gottfried Meyer, forderte dazu auf, den neuen Platz nicht nur zum Fußballspielen zu benutzen, sondern ihn in den Dienst der allgemeinen Körperertüchtigung zu stellen. Anschließend übergab er dem Vereinsvorsitzenden, Heinrich Meinerling, ganz offiziell das Sportgelände. Oberkreisdirektor Dr. Hans Tiedeken gab das Versprechen ab, sich beim Landkreis für einen weiteren Ausbau des „Sportplatzes am Forsthaus“, wie die neue Anlage von da an heißen sollte, einsetzen zu wollen.

Eintracht verliert beide Freundschaftsspiele gegen Amisia

Dem offiziellen Teil der Platzeinweihung schloss sich ein Freundschaftsspiel zwischen Eintracht I und Amisia II an. Die Amisen hatten sich durch den Torjäger aus der ersten Mannschaft, Bernd Cordes, verstärkt und siegten mit 4:1 (Halbzeit 2:0) Toren. Cordes erzielte allein drei Treffer.


Dieses gut besuchte Spiel war jedoch nicht alles, was an diesem Jubeltag an sportlichen Aktionen geboten wurde. Die Altherrenmannschaft der Eintracht hatte die Senioren des SV Amisia zu einem nachbarschaftlichen Kräftevergleich eingeladen.

Die Altherrenmannschaft verliert ihr Spiel anlässlich der Platzeinweihung am 15. August 1965 gegen Amisia mit 1:2 Toren.
Die Altherrenmannschaft verliert ihr Spiel anlässlich der Platzeinweihung am 15. August 1965 gegen Amisia mit 1:2 Toren.

Die Zuschauer sahen eine faire Begegnung mit zahlreichen spannenden Momenten. Bis zur Halbzeit lagen die Amisen mit 2:0 vorn. Nach dem Wechsel kamen die Hausherren jedoch immer besser ins Spiel und beschwörten so manche torgefährliche Szene im gegnerischen Strafraum herauf. Mehr als ein Anschlusstreffer wollte den Eintrachtlern an diesem Tag allerdings nicht gelingen.


Als Pfarrer Heribert Meyer zu Brickwedde, der „Turm der Eintracht-Abwehr“, ein sicheres Tor nur mit der Hand verhindern konnte, vergaben die Amisen den fälligen Elfmeter und es bliebt beim 2:1 Endstand aus der Sicht des Gastteams. Viele Zuschauer lobten die technische Versiertheit einiger Aktiven auf beiden Seiten und attestieren ihnen, dass sie offenkundig nichts von ihrem früheren Können eingebüßt haben.


Bei aller Freude über den neuen Sportplatz machte sich bei einigen älteren Spielern dennoch so etwas wie Wehmut breit, als sie mit ansehen mussten, wie der Platz bei der Gaststätte Gautier, auf dem sie das Fußballspielen einst erlernt und viele spannende Spiele ausgefochten hatten, wieder zu einer Weide umfunktioniert wurde.


Die Torpfosten verschwanden ebenso wie die provisorische Umzäunung und die mit Sägemehl aufgetragenen Spielfeldbegrenzungen. Bald erinnerte nichts mehr daran, dass sich hier einst Sonntag für Sonntag bei den Heimspielen die halbe Gemeinde traf, um ihre Jungs anzufeuern. Ab 1967 entstanden auf der Wiese nach und nach Bauplätze.

Die 2. Herren in der Saison 1965/66.
Die 2. Herren in der Saison 1965/66.

1970 wurde die alte Baracke abgerissen und im Jahr darauf begann der Bau eines neuen Gebäudes mit WC und Umkleideräumen an fast gleicher Stelle. Im Februar 1972 erfolgte die Einweihung. Die Brausen in dem beengten Duschraum stellten allerdings eher eine Behelfslösung dar. Erst sechs Jahre später wurde unter finanzieller Beteiligung der Stadt eine neue Duschanlage in den Nassraum installiert, sodass sich nun immerhin sechs Personen gleichzeitig duschen konnten.

Die baufällige Baracke, die jahrlange als Umkleide- und Duschraum gedient hatte, wurde 1970 abgerissen.
Die baufällige Baracke, die jahrlange als Umkleide- und Duschraum gedient hatte, wurde 1970 abgerissen.

1982 erweiterte der Verein die Umkleideräume und baute das Flachdachgebäude mit Kosten in Höhe von 163.000 DM zu einem Klubhaus mit Versammlungsraum, kleiner Teeküche, weiteren Kabinen und sanitären Anlagen um. An der Einweihung im Oktober 1982 nahm auch der damals 91-jährige Ehrenpräsident des Kreisfußballverbandes, Konrad Severing, teil, der sich in den 1960er Jahren als Vorsitzender des KFV noch gegen die Neuanlegung des Sportplatzes ausgesprochen hatte.

Das neue Umkleide- und Klubhaus der Eintracht kann im Oktober 1982 fertiggestellt und bezogen werden.
Das neue Umkleide- und Klubhaus der Eintracht kann im Oktober 1982 fertiggestellt und bezogen werden.

1984 wurde der Hauptplatz durch Eigenleistungen im rückwärtigen Bereich erweitert. Drei Jahre später erfolgte eine Generalüberholung der Sportanlage, um künftig auch bei schlechtem Wetter spielen zu können. Die Stadt stellte den Fußballern einen Ausweichplatz am Leineweg zur Verfügung.

Auch der 91-jährige Ehrenpräsident des Kreisfußballverbandes, Konrad Severing (am Mikrophon), gratuliert dem Verein zu seinem neuen Klubhaus. Rechts im Bild Fritz Vosse, dritter von rechts Pastor Hermann Kremer, der die Weihe des Hauses vornimmt.
Auch der 91-jährige Ehrenpräsident des Kreisfußballverbandes, Konrad Severing (am Mikrophon), gratuliert dem Verein zu seinem neuen Klubhaus. Rechts im Bild Fritz Vosse, dritter von rechts Pastor Hermann Kremer, der die Weihe des Hauses vornimmt.

Im März 1994 starteten Rodungsarbeiten auf dem von der Stadt angekauften Gelände rechts neben der vorhandenen Anlage und bereits im Sommer rollten die Bagger an. Die Gesamtkosten wurden mit 1,3 Millionen DM beziffert, Eintracht selbst musste durch Eigenleistungen zunächst rund 90.000 DM aufbringen. Ein Jahr später starteten die Vereinsmitglieder mit den Fundamentarbeiten für den Bau einer Zuschauertribüne. Die Baukosten lagen bei etwa 100.000 DM.

Vereinsangehörige roden die Bäume auf dem benachbarten Grundstück, um die Voraussetzungen für ein Planieren des Geländes zu schaffen.
Vereinsangehörige roden die Bäume auf dem benachbarten Grundstück, um die Voraussetzungen für ein Planieren des Geländes zu schaffen.
Die Sportanlage der Eintracht verwandelt sich im Herbst 1995 in eine Großbaustelle. Der Spielbetrieb ist nur noch eingeschränkt möglich, das Training findet am Leineweg statt.
Die Sportanlage der Eintracht verwandelt sich im Herbst 1995 in eine Großbaustelle. Der Spielbetrieb ist nur noch eingeschränkt möglich, das Training findet am Leineweg statt.
Das inzwischen vollends im Ausbau befindliche Sportgelände gleicht im Jahr 1995 einer Mondlandschaft.
Das inzwischen vollends im Ausbau befindliche Sportgelände gleicht im Jahr 1995 einer Mondlandschaft.

Am 13. Juli 1997 erfolgte die offizielle Einweihung der erweiterten Sportanlage und der neuen Tribüne. Pastor Hans Sommer nahm vor rund 1.000 Gästen die kirchliche Segnung vor. An den Gesamtbaukosten musste sich Eintracht mit 240.000 DM beteiligen.

2001 wurden die inzwischen völlig unzureichenden und veralteten Dusch- und Umkleideräume abgerissen und durch einen an das Klubhaus integrierten Neubau ersetzt.


Die Einweihung des neuen Klubhauses mit seinem prägnanten Sechsgiebeldach fand im November 2003 statt, Pastor Ludger Pöttering erteilte dem Gebäude den kirchlichen Segen. Die Baukosten betrugen 220.000 Euro, Eintracht brachte 5.200 Helferstunden ein und investierte rund 60.000 Euro an Eigenmitteln.


Und so sieht die Sportanlage heute aus: