Eintracht trauert um Wolbertus Glade
29.03.2022 - Nach dem Tod von Wilhelm Brelage im Herbst vergangenen Jahres war Wolbertus Glade der letzte noch lebende Gründer des Sportvereins DJK Eintracht Papenburg. Am Sonntag, 27. März 2022, wurde auch er nun heimgerufen in die Ewigkeit.
Seine Familie, seine Freunde und Bekannten und ein ganzer Verein trauern um einen liebenswerten und engagierten Menschen, der eine große Lücke hinterlässt und der für Eintracht Geschichte geschrieben hat.
In den 63 Jahren seiner Vereinszugehörigkeit schaffte es Betz, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, sich über Generationen hinweg größten Respekt und Anerkennung zu erwerben. Bis zu seinem Tod stand er dem Verein jahrzehntelang mit Rat und Tat zur Seite und als Ehrenmitglied machte er dem Begriff alle Ehre.
Seine Verbundenheit für den Obenender Sportklub reichen so weit zurück, wie der Verein alt ist, nämlich genau 63 Jahre. Schon gleich nach der Gründung machte er sich - wörtlich genommen – auf in den Kampf, um mit Fußballschuhen an den Füßen um Punkte und Plätze zu ringen. Mit großem Erfolg, wie die Meisterschaft der ersten Eintracht-Elf, seiner Mannschaft, in ihrem Auftaktjahr unter Beweis stellte.
Als einer der ersten Spieler, die 1959 für die Gründerelf rekrutiert wurden, stellte sich Betz Glade als halblinks spielender Stürmer zur Verfügung. Ein begnadeter Akteur, der gleich im ersten Punktspiel gegen die damals schon fest etablierte Mannschaft des SV Herbrum den ersten Treffer für Eintracht überhaupt erzielte. Zwei Tore des 3:2 Sieges gegen Herbrum gingen auf das Konto von Betz. Er wurde zu einem Leistungsträger, der den Weg zur Meisterschaft in der 2. Kreisklasse und den Aufstieg in die 1. Kreislasse im Jahr 1960 wesentlich mitbestimmte und war über viele Jahre einer der wichtigsten Stammspieler der ersten Herren.
Auch im ersten Spiel gegen den Ortsrivalen Amisia 09 Papenburg am 27. Mai 1962, das zwar mit 2:5 aus der Sicht der Eintracht verloren ging, erzielte er den ersten Treffer. 16 Jahre nach der Vereinsgründung trat er mit der inzwischen in die Jahre gekommenen Gründerelf noch einmal in einem spannenden Freundschaftsspiel gegen die Herrenmannschaft von Frisia Völlenerkönigsfehn an.
Zusammen mit seinen Teamkollegen unterstrich er dabei, dass er und seine Elf noch lange nicht zum alten Eisen gehörten. Das Spiel ging mit einem 2:1 Sieg zu Ende. In den 1960er Jahren übernahm Betz Glade zeitweise sogar das Training der 1. Herren.
Doch nicht nur auf sportlicher Ebene verstand er es, dem Verein seinen Stempel aufzudrücken. Auch die Vorstandsarbeit der schwierigen Gründerjahre wurde von ihm in entscheidender Weise mitgeprägt und trägt - wortwörtlich - seine Handschrift. Als 2. Schriftführer leistete er wichtige Aufbauarbeit und ebnete den Weg für die unverzichtbare Dokumentation der Eintracht-Historie.
Neben Heinrich Meinerling, Wilhelm Brelage, Johannes Lenger, Albert Müller und Bernhard Wessels gehörte er dem ersten Führungskader an. Bis 1967 setzte er sich als stellvertretender Schriftführer für die Belange seines Klubs ein.
Doch auch nach seiner aktiven Zeit hielt Betz Glade der Eintracht stets die Treue, als Berater des Vorstandes und der sportlichen Leitung des Vereins und als Zuschauer bei den Heim- und bei vielen Auswärtsspielen, wo er stets ein gern gesehener Gast war, dessen Meinung bis zuletzt bei Alt und Jung Gewicht hatte.
Die DJK Eintracht Papenburg ist Wolbertus Glade zu großem Dank verpflichtet und wird seinen Namen in Ehren halten.
(Hermann-Josef Tangen)